Die Geschichte von der Grimselschlange.

Zwar gibt es auf dem Grimselpass eine wunderschöne Anlage mit Murmeltieren, Eulen, Uhus und anderen Tieren, doch eine Schlange haben wir bei unserem Ausflug auf den Grimselpass nicht entdecken können.

Bei der Grimselschlange handelt es sich nämlich vielmehr um ein meteorologisches Phänomen, das Nordwest-Staulagen voraussetzt.

Wenn die Berner Alpen z.B. nach einem Kaltfrontdurchgang von Nordwesten her angestaut sind und glücklicherweise den größten Teil der feuchten Luftmassen davon abhalten, weiter Richtung Süden vorzudringen, findet ein Teil der unteren Luftschichten aus dem Berner Oberland das Haslital hinauf über den immerhin 2.165 m hohen Grimselpass doch ein Schlupfloch ins obere Wallis.

Im Luv der Stauwolke am Blasen.

Im Luv der Stauwolke am Blasen.

Die Grimselschlange am Grimselpass.

Die Grimselschlange am Grimselpass.

Dieser durch Wolken sichtbare und unter Segelfliegern als Grimselschlange bezeichnete Luftmassenstrom stürzt sich über den Grimselpass nach Süden ins Goms hinab und verursacht so einen beeindruckenden Wolkenwasserfall, der sich manchmal erst deutlich unter 2.000 m NN auflöst.

Am gegenüber liegenden Nordhang des Blasen wird die Luft dann wieder nach oben gezwungen, so dass sich ein Hangwindfeld ausbildet, das den Segelfliegern aus Münster als Ausklinkraum dient und den Einstieg in die obere Etage ermöglicht.

Aufgrund der hohen Feuchte der Grimselluft ist die Basis am Blasen dann nicht gerade hoch, z.B. 2.500 m NN. Doch etwas vorgelagert kann sich eine Welle ausbilden, in der man zwischen Grimsel- Wolkenwasserfall und Blasen weiter steigen kann.

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Erstellt: 10.11.1999   letzte Änderung: 4/16/2009   Die Seiten des LSC Schliersee werden betreut von Günther Wagner   Hinweise