Serres 2004 - Aus der Sicht eines Geitauers
Es ist Donnerstag, der 26. Februar 2004: Ich, einer der Michaels von den Geitauern, darf heute den Werks-Duo D-8111 von Schempp-Hirth abholen und zu
unserem Flugsaisonstart 2004 nach Serres ziehen. Ganz schön bombastisch, dieses „Gerät“, das ich da hinter mir her ziehe. Aber hinter meinem Wohnmobil ist der Duo ja bestens stabilisiert und zuverlässig
gezogen!
Als Flugschüler weiß ich, dass ich „nur“ Passagier im Duo sein werde; trotzdem freue ich mich schon riesig auf die bevorstehenden Flüge:
Schließlich werde ich mit ausgezeichneten Piloten unterwegs sein und eine Menge erfahren und lernen können. Und dazu gleich einen Duo: das bekommt man nicht alle Tage serviert!
Vor unserem ersten Flug am 29. Februar müssen wir ihn („unseren“ Duo) natürlich zuerst einmal zusammen stecken, und er wartet ja auch schon ganz sehnsüchtig darauf. Wunderbar, wie
er sich montieren lässt! Für uns, die wir unsere Flugzeuge an jedem Flugtag in Geitau auf- und abzubauen gewohnt sind, das reinste Kinderspiel. Ja und dann kann es losgehen, im F-Schlepp raus aus Serres!
Dass es bei diesem Flug nicht besonders warm zugehen würde, damit haben wir gerechnet. Aber dass das Thermometer bis zum Anschlag gehen würde, minus 28 Grad Celsius, das
überrascht uns dann doch etwas. Trotzdem: selbst eingefrorene Beine und kalte Nasen können das Flugvergnügen nur wenig schmälern.
Drei Flüge kann ich mit Alex machen. Geduldig erklärt er, der Profi, mir, dem Fast-Anfänger, alles und führt mich in die großen und kleinen Geheimnisse der Streckenfliegerei ein. Ein
Riesenglück: Da kann ich mir wirklich alle zehn Finger abschlecken! Ich weiß: Eine solche Einführung bekommt nicht jeder. Danke, Alex!
P.d.Bure, Sisteron, Maloup, Barcelonnette, St. Crepin, Blayeul, Aujour, Vinon, St. Auban, Eichhörnchen und wie sie alle heißen: vieles lerne ich aus der Luft und als fliegerische
Strategiepunkte kennen. Immer wieder nehmen wir auch über Funk Kontakt zu den anderen Geitauer Vereinskameraden auf, die sich in Discus, Zugvogel oder Ventus auf Strecke befinden. Am Abend werden dann „im
Chalet“ die Eindrücke und Erfahrungen des jeweiligen Flugtages ausgetauscht und natürlich bin ich glücklich, dass ich da auch richtig mitreden kann.
Einen sehr schönen Flug kann ich schließlich noch mit Fridolin machen, der mich in Geitau lange genug als Flugschüler ausgehalten hat und der die Sache mit dem Duo auch letztlich
eingefädelt hat. Besten Dank, Martin!
Ab 8. März geben wir den Duo dann an die C-Kader-Leute weiter. Mir selbst bleiben viele unvergessliche Erinnerungen und wertvolle Flugerfahrungen . . .
Übrigens bin ich sicher: Dem Duo hat’s mit uns auch sehr gut gefallen!
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