Serres 2004 - Aus der Sicht eines Duo-Discus  (aus der Feder von Michael Sepp)

Ich glaube, es ist schon gleich Ende Februar 2004:
Ich, der Werks-Duo D-8111 von Schempp-Hirth, stehe nun schon seit Monaten in meinem dunklen Hänger hier auf dem Platz in Kirchheim/ Teck und bin gegroundet, nur weil angeblich Winter ist. Verdammt. ich brauche endlich wieder meine lebenswerte Höhenluft!

Aber, Moment mal, macht sich da nicht jemand an meinem Hänger zu schaffen? Es wird doch wohl nicht los gehen!? Das darf doch nicht wahr sein, mein Hänger wird aufgemacht, Licht fällt herein und Bigo wirft mir einen freundlich prüfenden Blick zu.

Neben ihm jemand, den ich nicht kenne: An den scheine ich jetzt übergeben zu werden. Soll ich mich jetzt freuen oder Angst bekommen? Man weiß ja nie: Erst muss der mich anständig fahren können und schließlich auch noch fliegen . . .

Im Nu ist der letzte Schnee von meinem Hänger heruntergekehrt und dann bin ich auch schon angehängt. Juchu, es geht los! Ich glaube, der fährt mit mir in südliche Richtung. Stunden später glaube ich Schweizerisch ausmachen zu können, später dann Französisch, was durch viele Kreisverkehre erhärtet wird. Aber ehrlich gesagt: Kurbeln in einem Bart ist mir da schon lieber . . . 

Mit „Süden“ hatte ich wohl recht:
Draußen höre ich jemanden „Serres“ sagen und irgendwie riecht es auch so typisch nach Serres. Offenbar sind wir unfallfrei in Südfrankreich angekommen. Fehlt nur noch, dass ich endlich ausgepackt und zusammen gesteckt werde. Ja und dann: Hoffentlich können die mich auch fliegen . . .

 

Sebastian Kienzle am Discus

Sebastian Kienzle am Discus

Ernst Messner an seinem Zugvogel.

Ernst Messner an seinem Zugvogel.

Dieses Foto zeigt die “total equippte” Besatzung der ersten Woche!

Dieses Foto zeigt die “total equippte” Besatzung der ersten Woche!
Sebastian Kienzle, Ernst Messner, Alex Friedl, Martin Dinges, Michael Welunschek, Hans FItterer und Michael Sepp

Martin Dinges und Alex Friedl monieren am Duo das Leitwerk.

Martin Dinges und Alex Friedl monieren am Duo das Leitwerk.

Der Duo-Discus ist startbereit - ob die ihn auch fliegen können!

Der Duo-Discus ist startbereit - ob die ihn auch fliegen können!
Keine Frage - die können das!!!

Serres 2004 - Aus der Sicht eines Geitauers

Es ist Donnerstag, der 26. Februar 2004:
Ich, einer der Michaels von den Geitauern, darf heute den Werks-Duo D-8111 von Schempp-Hirth abholen und zu unserem Flugsaisonstart 2004 nach Serres ziehen. Ganz schön bombastisch, dieses „Gerät“, das ich da hinter mir her ziehe. Aber hinter meinem Wohnmobil ist der Duo ja bestens stabilisiert und zuverlässig gezogen!

Als Flugschüler weiß ich, dass ich „nur“ Passagier im Duo sein werde; trotzdem freue ich mich schon riesig auf die bevorstehenden Flüge: Schließlich werde ich mit ausgezeichneten Piloten unterwegs sein und eine Menge erfahren und lernen können. Und dazu gleich einen Duo: das bekommt man nicht alle Tage serviert!

Vor unserem ersten Flug am 29. Februar müssen wir ihn („unseren“ Duo) natürlich zuerst einmal zusammen stecken, und er wartet ja auch schon ganz sehnsüchtig darauf. Wunderbar, wie er sich montieren lässt! Für uns, die wir unsere Flugzeuge an jedem Flugtag in Geitau auf- und abzubauen gewohnt sind, das reinste Kinderspiel. Ja und dann kann es losgehen, im F-Schlepp raus aus Serres!

Dass es bei diesem Flug nicht besonders warm zugehen würde, damit haben wir gerechnet. Aber dass das Thermometer bis zum Anschlag gehen würde, minus 28 Grad Celsius, das überrascht uns dann doch etwas. Trotzdem: selbst eingefrorene Beine und kalte Nasen können das Flugvergnügen nur wenig schmälern.

Drei Flüge kann ich mit Alex machen. Geduldig erklärt er, der Profi, mir, dem Fast-Anfänger, alles und führt mich in die großen und kleinen Geheimnisse der Streckenfliegerei ein. Ein Riesenglück: Da kann ich mir wirklich alle zehn Finger abschlecken! Ich weiß: Eine solche Einführung bekommt nicht jeder. Danke, Alex!

P.d.Bure, Sisteron, Maloup, Barcelonnette, St. Crepin, Blayeul, Aujour, Vinon, St. Auban, Eichhörnchen und wie sie alle heißen: vieles lerne ich aus der Luft und als fliegerische Strategiepunkte kennen. Immer wieder nehmen wir auch über Funk Kontakt zu den anderen Geitauer Vereinskameraden auf, die sich in Discus, Zugvogel oder Ventus auf Strecke befinden. Am Abend werden dann „im Chalet“ die Eindrücke und Erfahrungen des jeweiligen Flugtages ausgetauscht und natürlich bin ich glücklich, dass ich da auch richtig mitreden kann.

Einen sehr schönen Flug kann ich schließlich noch mit Fridolin machen, der mich in Geitau lange genug als Flugschüler ausgehalten hat und der die Sache mit dem Duo auch letztlich eingefädelt hat. Besten Dank, Martin!

Ab 8. März geben wir den Duo dann an die C-Kader-Leute weiter. Mir selbst bleiben viele unvergessliche Erinnerungen und wertvolle Flugerfahrungen . . .

Übrigens bin ich sicher:
Dem Duo hat’s mit uns auch sehr gut gefallen!

 

Serres 2004: Die verschiedenen Sichtweisen eines Duo-Discus

Serres 2004: Die verschiedenen Sichtweisen eines Duo-Discus

Serres 2004: Die verschiedenen Sichtweisen eines Duo-Discus

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Serres 2004: Die verschiedenen Sichtweisen eines Duo-Discus

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Erstellt: 10.11.1999   letzte Änderung: 4/16/2009   Die Seiten des LSC Schliersee werden betreut von Günther Wagner   Hinweise