Mit dem Bergfalken von Geitau ins Karwendel

Ein Bericht vom Josl

Nach einer langen Phase feuchter Luft, tiefer Basen und kurzen Flügen gibt es endlich wieder einmal gutes Wetter mit einer Basis von deutlich über 2000m. Sebi und ich steigen in unseren Bergfalken D-1237 mit dem Ziel Karwendel.
Nach dem Ausklinken fliegen wir gleich an den Hang und erwischen schon vorgelagerte Thermik die uns bis etwa 1600m steigen lässt Dann an den Südostbart, der funktioniert aber nicht wie erwünscht…wir fliegen Richtung Maroldschneid. Auch dort haben wir keine ausreichende Thermik und wir müssen nochmal am Rührkübeleck auftanken.
Wir haben genug Steigen um dann über die Aiplspitze zu kommen. Der Bart versteckt sich auch hier, doch finden wir kurz darauf Anschluss am Jägerkamp… Die gewonnene Höhe bringt uns wieder weiter über den Spitzingsattel an die Brecherspitze. An deren Südseite steht ein weiterer schöner Bart und wir steigen auf 2200m und nehmen Kurs auf die Südwestflanke der Bodenschneid an der eine verheißungsvolle Wolke steht. Wir lassen uns auf etwa 2600 heben und steuern dann am Schinder vorbei Richtung Guffert….Vor einigen Jahren stand ich dort oben und hab recht neidisch einem vorbeifliegenden Segelflieger hinterhergeschaut…heute schau ich auf die kleinen Bergameisen und mich überkommt ein gewisser Stolz…nur noch wenige Tage bis zur praktischen Prüfung.
Unser Flug führt uns weiter über Steinberg Richtung Rofan. Am Hochiss holen uns nochmal etwas Höhe und steuern dann auf die Seebergspitze an der Westseite des Achensees zu. Weiter führt uns der Flug über den nördlichen Teil des Falzthurntals an Pertisau vorbei Richtung Sonnjoch. Der Grat trägt gut und wir verlieren nur wenig Höhe. An der Schaufelspitze bring uns die Thermik wieder bis an die Basis und mit einem anschließenden kurzen Abstecher über den Ahornboden beschließen wir uns auf den Rückweg zu machen.
Für den Rückflug nutzen wir weitgehend die gleiche Strecke wie für den Hinweg, der Bart am Hochiss lässt uns diesmal allerdings im Stich und wir müssen etwas südlicher nach Thermik suchen. Nicht weit weg kurbelt der Janus mit Kajetan und Wolfi, die sich ebenso auf dem Heimweg befinden. Sie waren bis zum Maloja geflogen wie wir kurz drauf erfahren werden.
Die Suche nach hilfreichem Aufwind dauert nur kurz…der Bart des Tages katapultiert uns wieder zurück in komfortable Höhen und wir können den Rückweg relativ entspannt antreten. Zwischendrin am Guffert noch mal Höhe mitgenommen, weiter ans Sonnwendjoch, Maroldschneid und wir sind bald wieder über unserem Flugplatz.
Die verbleibende Höhe bauen wir mit einer Runde über das Sudelfeld und um den Wendelstein ab, treffen Hansi im Bart über der Sudelfeldstraße und mit ein paar Rollübungen und Slips steuern wir wieder auf Geitau und die wartenden Flugschüler Kollegen zu. Es war für mich ein nicht nur landschaftlich eindrucksvoller Flug. Die besondere Erfahrung war, was auch mit einem „alten“ Bergfalken für tolle Flüge möglich sind.

Ein paar Impressionen vom Flug:

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