Zweifachen Deutschen Meister eingekauft!

Geitauer Segelflieger stellen die Weichen für die Zukunft

Janus – so heißt der Hochleistungs-Doppelsitzer, den der LSC Schliersee am 24. Juli 2004 gekauft hat. Dass dieser Janus ein gutes Segelflugzeug ist, zeigt schon die Tatsache, dass der Vorgängerverein damit 1991 und 1992 Deutscher Meister wurde. Ein gutes Flugzeug in den Händen der erfahrenen Geitauer Streckenflieger – der Janus wird also auch in Zukunft Eingang finden in die oberen Regionen der Wettbewerbslisten.

Hans Fitterer und Anderl Bucher machen sich bereit.

Start des Janus im F-Schlepp

In jedem Verein gibt es Piloten, die nicht alleine auf Streckenflug gehen können oder wollen. Dazu gehören auch die Piloten, die aus Altersgründen weite Streckenflüge im Alleinflug nicht mehr durchführen können. Welche Bereicherung und Freude stellt für diese Piloten ein gemeinsamer Streckenflug zusammen mit einem erfahrenen Streckenflugpiloten dar.

Die zahlreich aufgeführten Einsatzschwerpunkte zeigen schon auf, das der Janus viel in der Luft sein wird. Ein wichtiger Kauf, der die Zukunft des Vereins sichert. Dieser Kauf war aber nicht einfach.

Zunächst musste der bisherige Kunststoff-Doppelsitzer SF-34 verkauft werden, damit finanzielle Planungssicherheit gegeben war. Der SF-34 war in die Jahre gekommen und leistungsmäßig schon stark unterlegen. Schafft der SF-34 aus 1000 m Höhe eine Gleitstrecke von 35 km, so sind dies beim Janus 43 km. Dieser Unterschied ist erheblich.

Sehr schön das Cockpit mit dem Zander SR-940.

Hans und Michael prüfen jeden Winkel des Janus.

Der Janus - der Stolz unserer Vereinsflotte!

Wettbewerbsflug spielt bei diesem Janus aber nur eine untergeordnete Rolle. Jeder Flugschüler beginnt beim LSC Schliersee seine fliegerische Ausbildung auf dem Bergfalken. Dieser Doppelsitzer in Holzbauweise ist für die Anfängerschulung besonders gut geeignet.

Irgendwann steht die Umschulung auf Flugzeuge in Kunststoff-Bauweise an. Genau hierzu wird der Janus benötigt. Der Fluglehrer im Rücksitz kann dem Flugschüler im Vordersitz anschaulich die Unterschiede der beiden Flugzeugtypen aufzeigen und nach einigen Starts mit dem Janus kann der Flugschüler in die einsitzigen Kunststoff-Segelflugzeuge umsteigen. Er hat ja zuvor mit dem Janus die Unterschiede zusammen mit dem Fluglehrer kennen gelernt.

Vor der Segelflug-Prüfung erfolgt die erste Einweisung in den Streckensegelflug. Auch hier wird wieder der Janus benötigt. Nach der Prüfung haben viele Piloten den Wunsch, selbst auf Strecke zu gehen. Die Ausbildung ist also schon abgeschlossen, aber die notwendige Erfahrung für weite Streckenflüge noch nicht vorhanden.

 Wieder kommt der Janus ins Spiel. Gemeinsam mit einem erfahrenen Piloten kann nunmehr der Nachwuchsflieger auf weite Strecke gehen. Er lernt in mehreren Flügen die Streckenführungen kennen und lernt mit der Sicherheit des zweiten Piloten die richtige Technik des Streckenfluges. Schon bald wird er in der Lage sein, weite Strecken im Alleinflug durchzuführen.

Im Anschau-Hänger hat alles seinen geordneten Platz.

Im Frühjahr 2004 wurde der SF-34 nach Wiener Neustadt verkauft. Klar war auch, das die finanziellen Möglichkeiten den Neukauf eines Doppelsitzers in Kunststoffbauweise nicht zulassen. Daher suchte man gezielt nach einem Janus. Dieser Doppelsitzer wurde sehr erfolgreich bis 1993 gebaut, bevor er vom Nachfolgemodell Duo Discus abgelöst wurde.

Nunmehr begann die gezielte Suche nach einem gut erhaltenen gebrauchten Janus. Dass dies schwierig wird, war der Vorstandschaft schon klar, da der Janus nur wenig zum Verkauf angeboten wird. Vereine, die einen Janus haben, verkaufen in meist nur, wenn sie auf das Nachfolgemodell Duo Discus umsteigen wollen.

Durch einen glücklichen Umstand erfuhr man vom geplanten Verkauf eines Janus in Lemwerder nahe Bremen. Schnell waren die Kontakte geknüpft und ein Besichtigungstermin vereinbart. Der Janus war gut gepflegt und ohne Flugunfall. Schnell war man sich einig, dass der Janus zukünftig in den Alpen fliegen wird. Und schon am Sonntag fanden die ersten Flüge aus der Geitauer Winde statt. Die Piloten waren allesamt sehr überzeugt von der Leistung und den Flugeigenschaften des „neuen“ Janus.

Wer wollte da zum “M”ichael ?