Gegen 13 Uhr umrundete ich Samedan. Der Schenkel nach Osten war mit dem Südwest im Rücken dann eine feine Sache: kreislos ging’s zurück bis zum Venetberg, dann weiter das Inntal entlang
bis zum Zillertal. Über den Märzengrund schließlich Richtung Paß Thurn und Pinzgau. Dieser Abschnitt war nicht sehr gut entwickelt. Magere Steigwerte veranlaßten mich mehrmals dazu niedrig weiterzufliegen, so dass ich
östlich des Paß Thurns nur in 1800 m ankam. Obwohl der „Pinzgauer Spaziergang“ wieder gut entwickelt war, konnte ich unter Kammniveau bis zur Schmittenhöhe keinen Bart mit zufriedenstellenden Steigwerten einfädeln.
Dort waren dann wenigstens gute 2 m/s drin, die ich aber auch nur bis 2300 m nutzte. Erwartungsvoll machte ich mich nämlich so schnell wie möglich Richtung Hahneck-Kogel auf, den eine prächtige
Wolke zierte. Und tatsächlich: über 6 m/s bis 3200 m! Das bringt Tempo. Schnurstracks und zielgerichtet ging’s weiter zum Hochgründeck, wo ein ähnlicher ‚Hammer‘ stand. Das Ennstal war zwar schön entwickelt,
nach Osten zu sank allerdings die Basis zunehmend ab und von Süden schwappten feuchtwarme Luftmassen über die niederen Tauern. Dort, wo man über den Tauern oft Basishöhen über 3000 m gewohnt ist, waren nur Maximalhöhen
bis 2500 m erreichbar. Die Steigwerte ließen dem entsprechend nach. Dennoch lag ich gut in der Zeit und war recht zuversichtlich, Trieben umrunden zu können.
Gegen 16:45 war die Wende geschafft. Wenn die Thermik jetzt noch gut eineinhalb Stunden herhält, dürfte nichts mehr schief gehen. Der Flugweg zurück war ähnlich dem Hinweg. Natürlich habe ich auch wieder gezielt das
Hochgründeck angeflogen, das mich kurz nach 6 Uhr auf gut 3000 m beförderte. So, nun noch der Hahneck-Kogel. Und der ging gegen halb Sieben erwartungsgemäß noch hervorragend. Mit Steigwerten bis 3 m/s ging’s
nochmal auf 3200 m – das war Endanflughöhe.
Nach einem langen Gleitflug war ich gegen 19:15 Uhr wieder zurück in Geitau. Die Strecke hat genau gepaßt.
Es waren u.a. auch noch Martin Dinges mit seinem Ventus auf Strecke (Samedan) sowie Anderl Bucher mit seiner ASH 25. Er flog eine Strecke von 657 km. Seine Wenden waren St. Moritz und Ramsau am Dachstein.
Andreas Zandtner war mit dem Spatz 140 km unterwegs.
Samstag, 10. Juni
Auch der Samstag war ein schöner Streckenflugtag. Anderl Bucher war mit der ASH 25 östlich Chur. Martin Dinges flog mit seinem Ventus bis nach
Samedan. Ins Engadin zog es auch Flori Kirchberger und Andi Neu. Ernst Messner war mit seinem Zugvogel am Arlberg. Unsere Piloten hatten im Engadin mit Überentwicklungen, Abschattungen und Regenschauern zu kämpfen.
Hervorzuheben ist noch der Flug von Andreas Zandtner mit der SF-34 bis zur Zugspitze. Es war sein erster längerer Streckenflug und ich denke, es werden noch viele folgen!
Sonntag, 11. Juni
Der Sonntag wurde ebenfalls als Flugtag genutzt - nähere Infos liegen aber nicht vor.
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