Mittwoch, 24. Mai
Beginnen wollen wir mit dem Bericht von Ernst Messner, der mit seinem Zugvogel (Club-Klasse Index 86) unterwegs war:
Trimmels Wetterwecker schlägt Krach für den 24.5. - so nehme ich halt „Gleitzeit“ für diesen Tag.
Der wolkenlose Himmel in München und der Blick ins Wetterpanorama lässt unterschiedliche Gefühle für das bevorstehende Wetter aufkommen. Aber wer nichts probiert....
Am Flugplatz steht schon die ASH (am Vorabend aufgebaut) und der Kestrel und der Vereins-Discus ist mit Hilfe des „Stummen Geitauers“ (ihm sei immer wieder gedankt!!) schon von Andi und
Alex zusammengesteckt. Die Landestrecke ist auch schon gemäht. Aber der Blick nach oben lässt einen fast verzweifeln. ---Schwarz, dicht!!
Als dann auch noch Anderl zur ASH kommt, heißt es: „Nur ein aufgebautes Flugzeug ist ein gutes Flugzeug“. Schnell hat auch der Zugvogel seine Flügel dran, dank des 3-wöchigen Trainings zu Saisonbeginn in
Südfrankreich, und der Rest ist rasch komplettiert.
Die ersten Wolkenlücken zeigen sich und es reißt doch auf. Wohin soll es denn gehen?? Ich entscheide mich für ein flaches Dreieck: Geitau - Oberjoch - Dienten/Hochkönig - Geitau.
Ich starte nach Discus und Kestrel. Mühsam halte ich die Höhe nach dem Start bis ich endlich am Hang etwas mehr Höhe bekomme. Aber dann geht es ganz passabel aufwärts. Doch die Wolkenbasis bei 2100 lässt keine große
Arbeitshöhe zu. So geht es dann ab in Richtung Westen. Unanständiger Gegenwind verlangsamt das Vorwärtskommen. Aiplspitz -Risserkogel- Ross- und Buchstein, dann Isartalquerung (da holt mich schon die ASH ein und nimmt
mir allein bei der Querung bis südlich Beni-wand mindestens 400 Höhenmeter ab und von der Zeit ganz zu schweigen) Aber ich bin noch dabei.
Weiter über Jochberg, Herzogstand immer mit dieser Superbasis, weiter zur Ostverlängerung des Wank. Talquerung zum Kramer. Andi meldet sich in 1300m am Wallberg! Na viel Vergnügen da unterhalb der vielen Textil- und
Matrazenflieger. Die ASH schaltet mit dem Discus auf eine andere Frequenz und dann war ich allein! Sehr schön, wenn die Basis doch ein bisschen höher wäre! Vom Säuling blicke ich hinunter nach Neuschwanstein und hinüber
über das Lechtal. Diesig, die Gipfel drüben in Wolken. Na denn Prost und aufgeht’s mit der Sicherheit von Reutte. Doch im Tannheimer Tal ist die Basis wieder ein paar Meter höher. Nicht berauschend aber ermutigend.
Am Haldensee wechsle ich die Talseite nach Süden wegen der Basis und komme mit gütiger Unterstützung von Thermikanzeigen durch Gleitschirme an die Wende. Nach alter Methode: Klick und nochmals klick und im Wesentlichen
den gleichen Weg wieder zurück in Richtung Heimat.
Am Säuling nach der Lechtalquerung, gerade noch über einer nach Süden laufenden Hangkante angekommen, in einem turbulenten Leebart wieder bis zur ach so hohen Basis bei 2100m. Vorbei am Plansee, die nördlichen Berge dort
waren fast alle im Schatten der sich ausbreitenden Wolken, so musste nach den Sonnenflecken gesucht werden. Dort ging es dann wieder. Erneut an die Basis an der Ostverlängerung Wank (die Sonne war wieder großflächiger am
Wirken) und dann nach Optik zwischen Isar und Jachenau entlang über die Sylvenstein-Staumauer bis zum Fockenstein. Den zweiten Wendepunkt hatte ich da schon gestrichen, aber für die Vereinswertung wollte ich doch noch
ein paar Kilometer dazutun. Ein Foto vom Flugplatz Kufstein-Langkampfen wäre doch noch eine kleine Zugabe.
Doch dann ging ich beim Pendling sehr baden und schlich mich schleunigst wieder über die Hangkante am Trainsjoch zurück. Dann stach mir das Erler Passionsspielhaus ins Auge. Das habe ich dann doch nicht auslassen wollen,
habe mich dorthin geschlichen -klick- und wieder zurück. Beim Überfliegen vom Sudelfeld hat mich dann auch noch der Ulli Plarre (als Bergwanderer) sehr deutlich gehört und gesehen. Der Rest war dann nur noch gemütlicher
Anflug auf den menschen- und fliegerleeren Platz. Ja - auch der Kestrelhänger war weg! Andi war doch noch unterhalb des Wallbergs außengelandet.
Jedenfalls war das Wetter anders als vorhergesagt und erwartet. Aber wieder ein eindrucksvoller Flug auch mit nicht so berauschenden Basishöhen.
Ernst Messner
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