Und wieder einmal zieht es Geitauer Segelflieger gen Süden nach Serres !

Dieses mal waren es nicht nur Geitauer, so nahm unser Fridolin, wie schon letztes Jahr, den Max Lecker vom LSV Weilheim Peißenberg mit. Sonst war von uns noch der Sebi und der Janus dabei.

So nun aber zu dem Bericht den der Max verfasst hat.

Am Mittwoch den 27.August ging es endlich los, Martin, Max und der Janus starteten um 04:00 Uhr (am Morgen!) die lange Reise nach Frankreich. Die Reise sollte 11 Stunden dauern, doch man nimmt so eine lang Fahrt auf sich wenn man wei wie viele unvergessliche (Flug-)Stunden man mit Hause bringen wird.

Nach der Ankunft wird gleich mal ausgepackt und alles vorbereitet – denn für den nächsten Tag war gutes Wetter vorhergesagt und für einen Wiedereingewöhnungsflug genau richtig.

Das kleine Dreieck am 28.08. mit den Eckpunkten Col de Cabre, Lure und Blayeul bestätigten den Verdacht, dass die Berge immer noch am gleichen Ort stehen und ich konnte mich wieder auf dem Janus einfliegen. Mit Steigwerten mit bis zu 4m/s und einer Basis von 3100m am Blayeul war das kein Problem.

Frankreich 2008

Für jeden der sich in Frankreich nicht so gut auskennt hier eine Google Earth Datei mit den verwendeten Bergnamen: GoogleEarth

Wie gestern schon setzte uns die Schleppmaschine an der Aguille ab. Meist ist es so, dass man schon unter Hangkantenhöhe ausklinkt, den Nord-Süd ausgerichteten Grat nur wenige male hin-und herfliegen muss um über den Grat schauen zu können und den ersten Bart des Tages auskurbeln zu können. Es geht direkt weiter nach Osten zum Aujour der uns auf 2400m bringt. Wir springen über das Durance-Tal, das sich weit erstreckt, (dort befinden sich neben großen Obstplantagen größere Flugplätze wie Gap Tallard und Sisteron) zum Malaup und fliegen weiter zur Les Monges. Dort biegen wir vom derzeitigen Süd-Ost Kurs nach Nordosten ab. Unter uns steigt das Gelände immer weiter an, mit dem Gelände die Basis. Am Ubac bringt uns die Thermik mit 4m/s auf 3100m. Mit dieser Höhe können wir über den Grande Seolane in das Barcelonnettetal springen, dabei wird der Parcours gekreuzt, die Rennstrecke Südfrankreichs. Da es am Grande Seolane nicht richtig geht fliegen wir direkt den, fast schwarzen, zerklüfteten Grande Berard an, indem wir das Barcelonnettetal queren. Am Grande Berard, auf den immer Verlass ist, können wir noch höher steigen, was uns einen Weiterflug Richtung Nordosten ermöglicht. Wir folgen einer Konvergenzlinie bis wir den in Wolken verhüllten Monte Viso sehen können, dahinter fällt das Gelände schlagartig in die Poebene ab, hier hängt an den hohen Bergen eine faszinierende Staubewölkung fest. Kurz davor bringt uns ein Bart auf den höchsten Punkt des Tages, knapp 4000m. Wir kehren dort um und fliegen die gleiche Strecke bis zum Grande Berard zurück, dabei überfliegen wir noch einige kleine Seen, von denen jeder eine andere Farbe hat. Immer schneller werdend, da uns die Basis immer näher kommt, bleiben wir jetzt an der Nordseite des Tales. Über die Dormillouse, dem nördlichsten Ausläufers des Parcours und einem beliebten Abflugpunkt von Gleitschirmfliegern, kreuzen wir diesen erneut und fliegen in einem leichten Bogen Richtung Süden über die Tte Grosse zum Blayeuel. Danach geht es Richtung Serres. Und weils so schön ist und wir noch gut Höhe haben, schauen wir noch kurz am mächtigen Pic de Bure vorbei.

298 flug

Flug vom Freitag 29. August                                                                          Flugwegdarstellung mit SeeYou

Am Samstag war ähnliches Wetter wie am gestrigen Tag vorhergesagt, an diesem Tag entscheiden wir uns wieder Richtung Barcelonnette zu fliegen. Diesmal wählen wir eine nördlichere Route als am Freitag, da dort die Thermik besser entwickelt schien. Statt über den Aujour zu fliegen und das Durance-Tal sehr weit südlich zu queren, fliegen wir von der Aguille über den Apotre, der Hausberg von Aspres, einem nahezu unbenutzten Nachbarflugplatz von Serres, an den ungefähr 2700m hohen Pic de Bure, an dem der Höhenmesser schon auf 3000m kletterte. Es geht direkt weiter zur Chabrieres von dem aus wir über den langgezogenen Stausee Lac du Serre-Poncon fliegen um an den Morgon zu kommen, der steil in den See abfällt. Von dort aus geht es, wie gestern auf dem Rückweg, auf der nördlichen Seite des Barcelonnettetals entlang, dabei kommen uns ziemlich viele ASK13 entgegen, da um diese Jahreszeit in St. Crepin der „Rencontre ASK‐13“ („Das Treffen der ASK13“) stattfindet. Unser Ziel ist der Col de la Bonnete, auf dem sich die höchste Passstraße Frankreichs herumschlängelt. Über diesem Berg steigen wir thermisch bis auf 4000m. Ohne einen Kreis kommen wir von dort aus bis nach Serres, das immerhin ca. 100km entfernt ist. Zu Hause wird der Aguille noch ein abendlicher Besuch abgestattet.

Am Sonntag wird nach drei Flugtagen ersteinmal eine Pause eingelegt.

Es folgen noch zwei ähnliche Flüge die sich von den Vercors bis nach Puimoisson erstrecken.

Jetzt kommt leider das schlechte Wetter, ab Mittwoch kann wegen den tropischen Regenfällen nicht mehr geflogen werden. Wir begnügen uns in dieser Zeit mit Ausflügen in die Umgebung, wie am Samstag den 06.09: Wir fahren über den Pass der Cse. Ein Berg, der wegen seiner runden Form auch „Bratpfanne“ genannt wird. Die Wolkenfetzen hängen an den Gipfeln und wir sind froh wenn es mal kurz nicht regnet. Über die verwundene Straße des 2000m hohen Berges gefahren, kommen wir nach Gap, wo wir das Cafe am Flugplatz besuchen.

Am Sonntag springt dann noch Sebi mit ins Boot.

Frankreich 2008_2

Das Wetter ist zwar schön und warm, aber nicht zum Fliegen geeignet.

Am ersten Wochentag dann, verspricht der Wetterbericht besseres. Sebi und Max erkunden mit dem Janus die nähere Umgebung, wobei die Basis der Blauthermik nicht höher als 300m über Grathöhe ansteigt.

Dies soll wegen dem Wetter der letzte Flug dieses Urlaubs werden.

Denn nun heißt es: Bis zum Samstag unfliegbares Wetter. Bei einigen Ausflügen in den kommenden Tagen besuchen wir noch Sisteron, noch einmal Gap, die Vercors und Digne.

Ein insgesamt sehr schöner Urlaub, trotz der wettermäßig nicht so tollen 2. Woche.

Danke dem LSC Schliersee ohne den dieser Urlaub nicht möglich gewesen wäre. Ich konnte zum wiederholten Male einen Urlaub in Frankreich verbringen und hatte die Chance, die nicht vielen gegeben ist, in dieser Zeit sehr viel zu lernen.

Max Lecker

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Erstellt: 10.11.1999   letzte Änderung: 4/16/2009   Die Seiten des LSC Schliersee werden betreut von Kajetan Nürnberger   Hinweise