Von Spitzbergen bis nach Gibraltar...

und damit einmal quer durch ganz Europa, so lange ist die Strecke in etwa, welche die Piloten des LSC Schliersee am vergangenen Wochenende zurückgelegt haben.

Der Blick in Internet am Freitag verriet: Am Wochenende gibt es beste Streckenflugbedingungen! Also hieß es früh ins Bett gehen um an den nächsten Tag fit zu sein.

Am Samstag früh um 8:30 ging’s dann zunächst mit einem wahren Aufbau-Marathon los. Die Kestrel der Ventus der Discus des Vereins der Discus vom Hansi der Zugvogel, die Libelle und der Janus wurden zum Abflug klargemacht.
Da die Luft noch relativ feucht war und die Basis nicht allzu hoch ging es für alle Flieger ab nach Westen. Die Geitauer Flieger machten das Engadin und das Lechtal unsicher. Der Fridolin machte sich als erster auf den Weg nach Hause und kam noch ohne Problem zu Hause an.
Discus, Libelle und Janus waren zu der Zeit noch fröhlich weiter in Richtung Westen, wo es immer blauer wurde, unterwegs und ahnten nicht was auf dem Heimweg auf sie wartete. Erst als sich der Anderl in der Kestrel ebenfallsauf den Heimweg machte und im Funk berichtet, dass das Karwendel komplett mit 8/8 bedeckt ist, wurde den drei jungen Geitauern klar was auf dem Heimweg auf sie warten würde.
Nach dem Anderl war der Wolfi dran mit heimfliegen, nach einer langen Gleitstrecke konnten beide südlich der Jachenau wieder einen Bart kurbeln und mit Hilfe des nächsten Barts am Hirschberg reichte es dann auch nach Hause.
Als nächstes folgte ich im Janus und entschied mich ebenfalls für die Variante, die der Anderl und der Wolfi schon geflogen hatten. Über Mittenwald kurbelten wir noch einmal an die Basis bis 2.250 Meter dann ging es los der Isar entlang und dann südlich der Jachenau wartete ich vergebens auf das Piepsen des Varios.
Was nun ? Na ja bis Lenggries reicht es auf alle Fälle also weiter fliegen. Nördlich des Silvensteinsee kann man unter den 8/8 einen Kumulus erkennen also die paar Kilometer auch noch abgleiten, und endlich Piepst das Vario wieder. Mit einem Meter pro Sekunde geht es langsam wieder nach oben. Doch bei 1900 Metern ist wieder Schuss damit. Die Höhe reicht gerade noch so um über der Seekarhütte westlich des Hirschbergs anzukommen. Dort machte das Vario dann wieder einen kräftigen Ausschlag und es ging mit 3 Metern pro Sekunden nach oben.

Nachdem die Höhe für den Kürzagl erreicht war entschied ich mich heimzufliegen. Kaum hatten wir den Kürzagl hinter uns gelassen verriet mir mein Mitflieger, dass er heute eigentlich nur den Taubenstein von oben sehen wollte. Mein Mitflieger war an diesem Tag ein junger Segelflieger, der im Moment auf der Suche nach einem Verein ist und der unseren Verein auch mit diesem Flug kennenlernen sollte.
Da am morgen alles recht schnell ging und er den Taubenstein dabei gar nicht gesehen hatte. Kurbelte ich nochmal, um meinem Mitflieger seinen Wunsch zu erfüllen.
Die erkurbelte Höhe reichte um zwischen Jägerkamp und Taubenstein nach Geitau zu gleiten und somit konnten wir auch unser Tagesziel erfolgreich erreichen.

Aber Moment einer der Geitauer Flieger fehlt ja noch. Der Gingy in der Libelle war der Letzte der noch nach Hause musste. Ihm war der Weg durch das Karwendel doch zu dunkel uns so flog er über den Walchensee weiter nach Norden. Zunächst glaubte er die Heimkehr schon in trockenen Tüchern, doch dann wurde es nochmal schwierig. Nördlich des Tegernsee bereitet er in 1100 Metern schon die Außenlandung vor als es doch nochmal nach oben ging. Dank der Osthänge und der Hilfe vom Hansi klappte es mit dem Heimkommen dann doch noch.

Auch die Frage wo war der Alex, die der OLC nicht lüften kann, wollen wir hier beantworten. Der Alex hat sich entschieden sein fliegerisches Können auch an zukünftige Flieger weiterzugeben. Nachdem davor aber noch einige behördliche Hürden stehen hatte er am Samstag seine Praktische Vorauswahlprüfung die er mit Bravur bestand. Dazu wollen wir ihm natürlich herzlich gratulieren! Die zahlreichen Flugschüler des LSC Schliersee freuen sich schon auf den Alex als neuen Lehrer.

Am Sonntag hielt das tolle Wetter an und es wurde wieder fleißig geflogen.

Ich war wieder im Janus unterwegs, mit dabei war dieses mal der Michael. Da am Platz nicht sehr viel Personal übrig war, entschied ich mich nach einem schnellen Ausflug bis nach Bach in Lechtal wieder nach Geitau zurückzukehren.
Dort angekommen wurde der Janus gleich vom Alex übernommen, der machte mit den Johann einen Flug bis zum Gerlos. Der Johann ist ein Drachenflieger der schon lange mit dem Gedanken spielte das Segelfliegen anzufangen und der Flug mit dem Alex gab anscheinend den letzten Anstoß dazu. Wir heißen den Johann natürlich herzlich Willkommen in unserem Verein und wünschen viel Erfolg für seine segelfliegerische Laufbahn.

Die Geitauer Streckenfliegen waren dank der Abtrocknung auch Richtung Osten unterwegs.
Einer von ihnen wollte schnell nach Hause um noch rechtzeitig zum Café zu kommen. Doch der Café Durst war anscheinend so groß das er einen oder zwei Kreise zu wenig machte und so reichte es nicht mehr über den Kürzagel und damit musste der Café erst mal warten. Auch wenn die Rückholung schnell ging so war es bei der Rückkehr nach Geitau dann doch schon zu spät zum Café-Trinken und so sind beim nächsten Streckenflug dann vielleicht auch zwei Krise mehr drin. Oder die Segelflugzeughersteller denken doch nochmal über eine im Cockpit integrierte Kaffeemaschine nach.

Zum schluss noch ein paar schöne Flugbilder

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